Erik und sein neues Outfit

Mitte Januar habe ich Erik auf meinen Nähtisch gestellt und ihm versprochen, er bekommt ein Steampunk-Outfit, damit er zu seiner Schwester Emilie passt.

Als erstes gab es eine Hose und ein Shirt, damit er die geliehenen Sachen zurückgeben konnte, die er seit seinem Einzug trug.

Dann… kam Leonard und hat sich vorgedrängelt. Bis der Große endlich fertig war, hatte ich zumindest schon den Schnitt und den passenden Stoff für eine Weste im Kopf. Die brauchte aber noch ein Futter und ich war mir nicht sicher, wie sie unter der Jacke aussehen sollte.

Also habe ich die Weste erst einmal zur Seite gelegt und die Jacke soweit fertig gemacht. Es sollte ein kleiner „Gehrock“ werden, hinten etwas länger.

Und jetzt kam mein Problem… Emilie hat einen Hut und Erik sollte dazu passend einen Zylinder bekommen. Emilies Hut ist ein Haarschmuck und in den letzten Jahren gab es vor Sylvester oder vor dem Rosenmontag diese kleinen Hüte und Zylinder in allen Farben zu kaufen. In diesem Jahr, wo ich einen suchte – natürlich nicht… Und so musste der arme Erik wieder warten, während ich die Läden abklapperte und hoffte, doch noch etwas zu finden.

Letzte Woche stieß ich zufällig auf die Seite von „Natron und Soda“. Dort fand ich eine Anleitung, wie man Zylinder selbst nähen kann und genau das habe ich heute gemacht. Ich habe die Stoffe (schwarz außen, weißer Satin innen) mit Vlieseline (H250) verstärkt, damit der Zylinder etwas Stand bekommt und ihn danach mit einem Stückchen Kette, einem Zahnrad und etwas Kleinzeug „betüddelt“. Die Jacke hat goldene Perlenknöpfe und Ornamente bekommen, die Weste kleine schwarze Knöpfe und als Blickfang ein „goldenes“ Kettchen. Damit die Weste gut sitzt, ist sie vorne von innen zusammengenäht.

Jetzt kann er sich neben Emilie sehen lassen.

Den Schnitt für das Shirt und die Strumpfhose, die Erik unter der schwarzen Hose trägt, habe ich in den Tutorials der wundervollen Seite von Martha Boers http://www.antiquelilac.com/ gefunden. Das Oberteil des Kleides hatte ich schon als Grundlage für die Jacke genutzt, die Emilie trägt0. Für Erik habe ich den Schnitt nur entsprechend verlängert. Zylinder, Hose und Weste sind meine eigenen Entwürfe.

Lonnie 2 – Das Outfit

Haare und Augen passten, also konnte es ans Outfit gehen.

Damit die Bluse nicht ganz so schlicht ist, habe ich dünnes Stoffband zu Schleifen gelegt und angenäht. Die Stiche habe ich mit jeweils 3 farbigen Perlen kaschiert. Die Perlen habe ich später beim Gürtel nochmal verwendet.

Der Schnitt für die Strümpfe stammt von diesem Tutorial von Martha Boers, der kanadischen Puppenkünstlerin. Ich liebe die Outfits, die sie zaubert.
Die elastische weiße Spitze habe ich bei Ebay erstanden.
Strümpfe (2)
Lonnie war natürlich skeptisch, ob das komische Ding passt und gut aussieht, ließ sich dann aber doch überzeugen
Ehrlich Strümpfe

Als nächstes Teil kam das Unterkleid mit den Organzarüschen und der schwarzweißen Spitze an die Reihe. Sah recht merkwürdig aus und ich glaube, mein Schatz hat sich schon überlegt, wie er mir das diplomatisch beibringt… Auch Lonnie sah nicht glücklich aus.
A_Lonnie 3 A_Lonnie_7

Der Beinahe-Tellerrock bekam durch die Organzarüschen den Stand, den ich mir gewünscht hatte.
A_Lonnie_8
Eigentlich wollte ich eine geschnürte, etwas längere Weste nähen, aber das wären an der Taille einfach zu viele Stofflagen geworden. Deshalb ist die Weste wesentlich kürzer als Oberteil am Rock gelandet. Mit 2 Ösen auf jeder Seite und einem schmalen Band kann es sogar geschnürt werden und bricht den „schwarzen Balken“. Was man nicht sieht: Auf dem Rücken wird alles mit Druckknöpfen geschlossen.
A_Lonnie_9
Jetzt fehlte nur noch ein „Gürtel“. Ich hatte noch einen Rest von dem breiteren Band, mit dem ich den Rocksaum verdeckt hatte. Darauf habe ich ein schmales Band aufgenäht und das Ganze mit bronzefarbener Kette, dünnem Schleifenband und einigen Anhängern dokoriert. Auch der Gürtel wird mit einem Druckknopf auf dem Rücken geschlossen.
A_Lonnie_5 A_Lonnie_10
Auf dem letzten Bild habe ich natürlich nicht auf die Rüschen geachtet, die hätte ich noch hochdrücken müssen.
Jetzt brauche ich nur noch eine Idee für einen schönen Haarschmuck, dann ist sie ganz fertig. Ich werde mich mal auf Pinterest umschauen, da finde ich bestimmt etwas.

Man sieht schon was

Nach einem ungeplanten Tagesausflug und 2 Tagen Pause, um mich davon zu erholen, geht es jetzt endlich weiter. Steampunk-Outfit für Lonnie, Teil 3:

Meine Freundin hat sich für ein anderes Projekt diesen wunderschönen, in sich gestreiften Stoff gekauft und ich habe ihr gleich etwas davon gemaust. Als Futter nehme ich weißen Satin.
Bluse 9

Jetzt muss ich nur aufpassen, damit ich nicht ein Teil mit der falschen Seite nach außen setze. (Blödsinn machen kann ich SEHR gut…)
Bluse 10

Damit die Ärmelbündchen auf beiden Seiten gut aussehen, hatte ich die tolle Idee, den Futterstoff gleich anzunähen.
Bluse 11

Bluse 12

Das war irgendwie nicht der Hit. Ich stehe gerade tierisch auf dem Schlauch, welche Naht ich von wo schließen muss, damit sich die Bluse ohne Korkenzieher-Effekt auf die richtige Seite drehen lässt. Naja, wenn alles auf Anhieb funktionieren würde, wäre es ja langweilig. Außerdem brauchte mein Freund der Nahttrenner ganz dringend wieder Beschäftigung. (Hatte er heute – jede Menge…) Wenn ich es geschafft habe, zeige ich das Ergebnis. (Oder die neue Bluse – kommt drauf an, was schneller geht.)

In diesem Sinne: Eine schöne Woche!

Es geht weiter

Gestern hatte ich hier die Anfänge des neuen Steampunk-Outfits für Lonnie gezeigt.

Lonnies gelbes Osterkleid hatte ich nach dem Schnitt von Martha Boers Easy KID Dress Pattern genäht. Das Kleid sitzt klasse, deshalb wird es meine Grundlage für das neue Oberteil. Den Ärmel kann ich unverändert übernehmen, den Ausschnitt am Vorder- und Rückenteil muss ich aber deutlich vergrößern und mehrere Zentimeter Weite zugeben. Auch hier lässt sich mit Küchenpapier nicht viel machen, deshalb musst wieder Stoff zum Testen herhalten.

Weil die Teile so klein sind, habe ich sie im Vorfeld schon mit einem Zickzackstich versäubert. Hier ist der Ärmel mit dem Bündchen.
Bluse 1
Damit die Falten gleichmäßig werden, bändige ich den Stoff mit jeder Menge Stecknadeln. (Ich mag keine Stecknadeln, hatte ich das schon mal erwähnt?)
Bluse 2 Bluse 3
Fast fertig – zumindest ein Ärmel
Bluse 4

Lieber vorher kurz schauen, wie die Teile zusammen passen, das erspart mir eine Menge Frust beim Auftrennen. (Der Nahttrenner ist ohnehin mein bester Freund.)
Bluse 5
Anschließend den Ärmel (möglichst richtig herum) mit vielen Stecknadeln an die vorgesehenen Stellen raffen und annähen. Das Ergebnis könnte wieder einmal alles Mögliche sein und der Ausschnitt ist riesig, da passen alle drei Iplekinder hinein.
Bluse 6
Seitennähte der Bluse schließen, untere Kante an die vorbereitete Hose nähen – dabei wieder die Teile möglichst gleichmäßig raffen. Jetzt nur noch die Mittelnaht der Hose im Schritt zusammennähen, dann sieht das Teilchen sogar schon nach einer Hose aus…
Bluse 7
Was jetzt noch fehlt, ist ein Geduldspiel: Die obere Kante der Bluse umschlagen und ein Band oder Gummi zum Raffen einnähen. Ich habe ein Hutgummi genommen, das noch in meiner Kiste herumgammelte. Mein Musterstück ist ungefüttert und das Gummi relativ dick, also darf ich die ganze Strecke von Hand nähen. (Hurra!) Das richtige Exemplar wird doppelt sein, dann sollte sich die Naht (theoretisch) auch mit der Maschine ziehen lassen.
Bluse 8

Jetzt nur noch den Stoff raffen, dann heißt es: „Lonnie, Anprobe!“
Body 1 Body 2
Die Raffung ist in Ordnung, aber die Bluse fällt noch nicht so blusig locker, wie ich es gerne hätte. Zumindest in Natura nicht, auf dem Foto sieht es wesentlich besser aus. Eventuell werde ich Vorder- und Rückenteil um 1 cm verlängern, das könnte besser aussehen. Ansonsten… Für den ersten Versuch gar nicht so schlecht, oder?

Steampunk – der nächste Versuch

Mein Geburtstagsgeschenk in diesem Jahr bestand aus 2 blonden Perücken, damit alle 3 Iplehouse-Kinder von rot auf blond wechseln können.
Bei Lonnie musste ich erst einmal testen, welche Perücke mir an ihr besser gefällt. Es wird die linke, die rechte mit dem Pony bekommt Bono.
Lonnie blondLonnie blond 2
Elin wird nicht gefragt, die Frisur steht fest. Er soll später einen kleinen Anzug bekommen, aber erst einmal ist Lonnie dran.
Elin blond

Der Entwurf für Lonnies Kleid steht schon mal. (Ob das fertige Kleid Ähnlichkeit damit haben wird, kann ich nicht versprechen) Er ist an das limitierte Iplehouse-Outfit von „Bambi“ angelehnt, weil ich das bildschön finde.
Entwurf

Als erstes Teil ist die Bluse dran. Damit sie nicht hochrutscht, soll es ein Blusenbody mit Carmenausschnitt und Puffärmeln werden. Ich habe für Lonnie noch nicht viel gemacht und deshalb kaum Schnitte, deshalb beginne ich mit der Hose. (Das wird gleichzeitig ein Schnitt für eine „Unnerbüx“ (Unterhose).) Als Grundlage nehme ich den Schnitt für die Jeans, die sie schon hat. Es ist eine Jeans mit einer Seitennaht und einer Tasche, deshalb muss ich erst einmal beide Teile wieder zusammenfügen.
Hose 1
Dann brauche ich eine Linie für den Beinausschnitt – Phi mal Daumen sollte sie etwa so laufen.
Hose 2
Anschließend wird der Prototyp aus dünnem Stoff genäht und anprobiert. Normalerweise verwende ich dafür Küchenpapier und Klebestreifen, weil das viel schneller geht, aber das Ergebnis ist leider zu steif.
Hose 4Hose 5
Erwartungsgemäß sitzt die Hose noch nicht richtig, aber ich sehe jetzt, wo und wie der Schnitt geändert werden muss. Oben ist der erste Entwurf, unten der korrigierte.
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Sie will ja keinen Druck machen, aber meine kleine Expertin wacht mit Argusaugen über meine Fortschritte.
Lonnie 3